Der Verkauf der Lebensversicherung als Alternative zur Kündigung?
Eine Lebensversicherung zu kündigen ist aufgrund der oftmals hohen Verluste in der Regel nicht ratsam. Ein besserer Weg kann jedoch der Verkauf der Versicherung sein. In vielen Fällen erhält man bei einem Verkauf bis zu fünf Prozent mehr für den Vertrag, als bei einer Kündigung. Allerdings sollte man hier eine gewisse Vorsicht walten lassen, denn bei den Policenankäufern gibt es nicht nur seriöse Anbieter, sondern ebenfalls schwarze Schafe. Wer sichergehen möchte, der veräußert seine Lebensversicherung nur an die Anbieter, die im BVZL, dem Bundesverband Zweitmarkt Lebensversicherungen, organisiert sind.
Wie gehe ich beim Verkauf meiner Lebensversicherung vor?
Beim Verkauf einer Lebensversicherung sollte zunächst einmal überprüft werden, ob sich eine Fortführung des Vertrags nicht doch lohnt. Ältere Lebensversicherungen, als Beispiel, weisen deutlich bessere Konditionen auf, als die heutigen, sodass hier ein Verkauf unter Umständen höhere Verluste bedeutet. Zudem sollte nachgesehen werden, ob die Police für den Fall einer Veräußerung einen ausreichenden Rückkaufswert besitzt. In der Regel sind das wenigstens 10.000 Euro. Steht der Verkauf dann definitiv fest, sollte die Lebensversicherung nicht an den erstbesten Anbieter veräußert werden. Es lohnt sich, verschiedene Angebote einzuholen. Da diese sich durchaus voneinander unterscheiden, kann hier mithilfe eines Vergleichs unter Umständen viel Geld gespart werden.
Verkauf aufgrund eines langfristigen oder kurzfristigen Kapitalbedarfs?
Wer langfristig Kapital benötigt, für denjenigen kann der Verkauf einer Lebensversicherung eine gute Wahl sein. Wird jedoch kurzfristig Geld gebraucht, dann gibt es außer einer Veräußerung noch eine andere Möglichkeit: die Beleihung. Eine Beleihung ist beispielsweise dann eine gute Wahl, wenn der Versicherungsnehmer die Lebensversicherung grundsätzlich zwar weiterführen möchte, aber im Moment die Beiträge dafür nicht mehr bezahlen kann. In diesem Fall ist es oftmals aber auch möglich, mit der Versicherung eine Stundung der Beträge abzusprechen. Zudem ist es manchmal ebenfalls machbar, die Beiträge aus den Überschüssen zu finanzieren. Sollte man die Lebensversicherung jedoch überhaupt nicht mehr bedienen wollen, dann ist es sogar möglich, sie beitragsfrei zu stellen.
Was passiert mit der Lebensversicherung bei einer Kündigung
Bei der Kündigung erhält der Versicherungsnehmer generell nur den sogenannten Rückkaufswert. Dieser Rückkaufswert entspricht nicht der Höhe des bis zur Kündigung insgesamt eingezahlten Kapitals, denn der Versicherer zieht Provisionen, laufende Gebühren usw. von diesen Beträgen ab. Daher ist der Rückkaufswert insbesondere während der ersten Jahre meist sehr gering. Unter Umständen liegt er sogar deutlich unter der Summe, die bereits eingezahlt wurde. Aufgrund dessen empfiehlt es sich im Allgemeinen, einen Verkauf einer Kündigung vorzuziehen.