Deutsche sparen immer noch im Sparschwein
Fast die Hälfte aller Deutschen spart noch ganz traditionell im Sparschwein. Um große Beträge anzusparen, eignet sich diese Methode jedoch nicht. Schließlich liegt das Geld unter der Matratze nur so sicher, wie die Matratze selbst. Gegen Raub oder Feuer ist es nicht gesichert, außerdem vermehrt es sich nicht. Auch wenn die Zinsen für Sparguthaben sehr gering sind, die Vorteile einer Kapitalanlage sind zahlreich. Als Spar-, Tages- oder Festgeldanlage bei Banken sind die Gelder bis mindestens zu 100.000 Euro mittels der gesetzlichen Einlagensicherung abgesichert. Außerdem lassen Zinsen und Renditen das Kapital wachsen. Und mit einem Freistellungsauftrag können Erträge bis zu einem Sparerfreibetrag von 801 Euro pro Person vor einem Steuerabzug geschützt werden.
Kapitalanleger kurbeln die Inflation an
Wer sein Geld mit dem Ziel höherer Renditen anlegt, kurbelt zudem die Inflation an, da das Geld im Markt anwächst. Mit den Jahren sinkt nämlich Stück für Stück der Geldwert, weil die Preise für viele Produkte steigen, genauso die Mieten, Strom- und Benzinpreise. Man bedenke nur die regelmäßigen Fahrpreiserhöhungen für öffentliche Verkehrsmittel. Das Sparguthaben daheim oder auf einem niedrig verzinsten Sparkonto wächst aber nicht in gleicher Weise mit. 5000 Euro sind in zehn Jahren zwar immer noch 5000 Euro, man bekommt nur nicht mehr genauso viel dafür. Nur mit angemessenen Renditen kann das Kapital mit der Inflation Hand in Hand laufen. Doch wie kommt man an attraktive Renditen, ohne das Risiko einer Spekulation einzugehen wie etwa beim Aktienhandel? In der Welt des Investments heißt es: je höher die gewünschte Rendite, desto größer das Risiko. Doch ganz so riskant muss eine Anlage auch heutzutage nicht sein. Wenn auch die Zeiten von absolut sicheren Sparanlagen in Kombination mit attraktiven Zinsen vorbei sein mag.
Sichere Kapitalanlagen
Der sicherste Hafen ist immer noch das klassische Sparkonto. Mit einer Verzinsung von gerade einmal 0,01 oder 0,05 Prozent, wie die meisten Banken sie noch anbieten, ist das Geld zwar sicher angelegt, doch gewinnbringend ist es nicht. Auch auf einem Tagesgeldkonto liegt das Geld sicher, die Zinsen sind allerdings auch hier schwindend gering. Ein Sparkonto mit einer Bonusfunktion ist da schon etwas lohnenswerter, denn neben den Zinsen gibt es zum Beispiel beim Gold-Sparen zusätzlich einen Bonus, dessen Berechnung sich am Goldkurs orientiert. Eine weitere sichere Geldanlage ist das Festgeld. Dabei handelt es sich um eine Anlage, die für einen festgelegten Zeitraum einen festgelegten Zins vorgibt. Je länger das Kapital im Festgeld angelegt wird, desto höher ist in der Regel auch der eingeräumte Zinssatz, dieser kann zurzeit bis zu zwei Prozent betragen. Der Nachteil liegt hier jedoch darin, dass über das Geld erst nach Beendigung der Laufzeit wieder verfügt werden kann.
Ein bisschen Risiko kann sich lohnen
Eine interessante Alternative zum konservativen Sparen ist ein Fondssparplan. Wo für die Investition in einen Fonds prinzipiell ein Ausgabeaufschlag berechnet wird, entfällt dieser bei der Anlage in einen Fondssparplan in vielen Fällen. Zudem ist es mittels des Sparplans möglich, mit einem Betrag ab fünfzig Euro pro Monat ein Investment zu betreiben. Ein entscheidender Vorteil bietet dabei der sogenannte Durchschnittskosteneffekt, auch: cost-average-effect. Der Durchschnittskosteneffekt entsteht durch die regelmäßige Anlage gleichbleibender Beträge. Ist der Anteilspreis des Fonds in einem Monat hoch im Kurs, so werden aufgrund des begrenzten Budgets weniger Anteile erworben. Ist der Anteilspreis in einem anderen Monat hingegen günstig im Kurs, werden entsprechend mehr Anteile gekauft. Dadurch ergibt sich im Laufe der Zeit ein harmonischer Mittelwert pro Anteil, der günstiger sein soll als der durchschnittliche Preis bei regelmäßigem Kauf gleicher Stückzahlen.
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