Ideale Altersvorsorge
Die ideale Altersvorsorge besteht aus drei Komponenten, so heißt es: gesetzliche Rente, private Zusatz- oder Betriebsrente und eine Immobilie, in der man selbst wohnen und zusätzlich noch vermieten kann. Leider wird diese Dreifachkombination immer unwahrscheinlicher. Während es früher noch weitläufig denkbar war, ein Eigenheim zu besitzen, macht sich die heutige Jugend kaum noch die Illusion, in der Zukunft mal ein fertigfinanziertes Haus zu besitzen. Und Recht hat sie, die Jugend. Denn die Generation der 25 bis 35 Jährigen hat schon heute kaum noch die finanziellen Möglichkeiten eine Immobilie zu erwerben, genauer gesagt sind es gerade einmal sechzehn Prozent. Daran ändern auch die niedrigen Zinsen nichts, denn den jungen Leuten fehlt schlicht und einfach das Geld. Doch dem unteren Mittelstand soll geholfen werden, mit Hilfe eines Förderprogramms.
Schwierige Arbeitsverhältnisse
Befristete Arbeitsverträge, Zeitverträge, häufiger Wechsel der Arbeitsstelle, Mindestlohn. Die Generation Praktikum kämpft mit den Folgen ihrer Zeit. Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist für viele junge Arbeitnehmer mehr ein Schlachtfeld als eine zukunftsbildende Tätigkeit. Für eine Baufinanzierung oder einen Immobilienkredit sind solche Arbeitsbedingungen das Ende der Fahnenstange. Nicht selten erhalten Arbeitnehmer heutzutage erst mit Mitte Dreißig eine angemessene Bezahlung oder einen unbefristeten Arbeitsvertrag, der eine Zukunftsplanung erlaubt. Darum fordert der Immobilienwirtschaftsverband (IVD) finanzielle Förderungen zur Wohneigentumsbildung. Dabei solle es nicht um günstigere Zinsen für Kredite, sondern um handfeste Zuschüsse und den Erlass der Grunderwerbsteuer gehen. Vor allem Privatpersonen, die zum ersten Mal eine Immobilie erwerben, sollten von der Grunderwerbsteuer befreit werden. Damit die Förderung nicht ausgenutzt wird, könne eine Angemessenheitsgrenze dafür sorgen, dass der Steuervorteil gezielt denen zugute kommen, die sie brauchen und nicht denen, die ohnehin schon vermögend sind.
Immobilien werden immer teurer
Für die jungen Leute von heute kommt aber noch erschwerend hinzu, dass Immobilien in Deutschland während der letzten Jahre immer teurer geworden sind. Laut aktuellen Untersuchungen des IVD sind die Preise für Immobilien in großen Städten allein innerhalb des letzten Jahres durchschnittlich um 9,4 Prozent gestiegen. Seit zwanzig Jahren seien die Immobilienpreise nicht so stark angehoben worden, dabei steigen die Preise in Großstädten eher als in Kleinstädten. Der durchschnittliche Preisanstieg in Orten mit weniger als 30.000 Einwohnern liegt dieses Jahr bei 3,9 Prozent.
Niedrige Zinsen, aber hohe Preise
Deutschland steht mit den hohen Immobilienpreisen jedoch nicht alleine da. Auch in China stiegen die Preise in vergleichbaren Dimensionen. Allerdings traf es Immobilienkäufer in Riesenstädten wie Peking oder Shanghai besonders hart mit 20 bis 30 Prozent. Ein Ende der Kostenexpansion sei bisher nicht in Sicht, erklärt der IVD. Das Resümee ist irgendwie typisch. Zwar sind die Zinsen für Immobilienkredite zurzeit sehr niedrig, dem entgegen sind aber die Immobilienpreise besonders hoch – mit steigender Tendenz. Selbst wenn eine Förderung im Sinne des IVD durchgesetzt wird, kommt für den unteren Mittelstand langfristig gesehen, wenn überhaupt, nur eine minimale Erleichterung heraus. Denn was sie an Steuern sparen müssen sie nun an die Verkäufer zahlen.
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